Elektroauto Batterie und Laden
Der Akku ist das teuerste Bauteil eines Elektroautos, obwohl die Kosten für Lithium-Ionen-Akkus innerhalb der letzten zehn Jahre um 80% zurückgegangen sind. Je mehr Leistung der Akku bringt, umso kostspieliger ist er.
Batterien mit Lithium:
Vorteile, Nachteile & Unterschiede
In aktuellen Elektroautos werden Batterien bzw. Akkus mit weniger Gewicht und höherer Leistung verbaut. Es handelt sich dabei um die Lithium-Ionen Batterie und die Lithium-Polymer Batterie. Den Vorteilen wie die hohe Leistungsfähigkeit und Lebensdauer stehen Nachteile wie hohe Produktionskosten und aufwendiges Batteriemanagement gegenüber.
Der Vorteil, dass Lithium sehr reaktionsfreudig ist, bringt auch eine hohe Entzündlichkeit mit sich, die durch den luftdichten Einschluss der Zellen verhindert werden muss. Darüber hinaus sind die Bedingungen der Rohstoffgewinnung aus menschenrechtlicher und umwelttechnischer Sicht zum Teil sehr bedenklich. So kommt Kobalt unter anderem aus primitiven Minen im Kongo, dessen Abbau ohne Achtung der Menschenrechte und unter Einsatz von Kinderarbeit durchgeführt wird. Gerade dieses Gebiet wird als Bezugsquelle der deutschen Automobilhersteller gemieden. Sie setzen auf alternative Zulieferer aus Russland und Australien.
Vorteile der Li-Io Batterien:
Nachteile der Li-Io Batterien:
Tipps und Tricks zum Batterie schonen und Strom sparen
Da der Akku das teuerste Bauteil eines E-Autos ist, sollten Stromer-Fahrer ein paar Dinge beachten, die den Akku schonen und somit für eine möglichst lange Lebensdauer mit hoher Kapazität sorgen.
Was ist beim Laden eines Elektroauto-Akkus zu beachten?
Die Schonung der Batterie Ihres E-Autos beginnt im Optimalfall bereits beim Ladevorgang. Sie sollten Ihren Stromer nicht erst laden, wenn der Akku leer ist (0%, Tiefentladung). Auch eine Vollladung auf 100% muss nicht immer sein. Diese extremen Ladestände strapazieren die Zellen sehr stark und verringern ihre Lebensdauer. Empfohlen wird ein Akkustand zwischen 20% und 80% zu halten.
Schnellladevorgänge beeinträchtigen die Lebensdauer des Akkus wesentlich mehr als langsamere Ladungen. Bei letzterer wird mit maximal 3,5 kWh geladen (Haushaltssteckdose). So dauert der Ladevorgang zwar wesentlich länger, aber der Akku wird sehr schonend mit neuer Energie versorgt. Laden Sie daher Ihr Elektroauto mit niedriger Leistung, wenn Sie es nicht schnellstmöglich wieder benötigen. Sehr praktisch dafür sind die von vielen Herstellern angebotenen Apps, die Ihnen ermöglichen den gewünschten Zeitpunkt und Ladestand zu wählen. Zum Beispiel 80% um 7 Uhr am nächsten Morgen, wenn Sie um kurz nach 7 Uhr zur Arbeit fahren.
Kann ich mit meiner Fahrweise den Akku schonen?
Mit einer moderaten Fahrweise kann die Lebensdauer des Akkus erhalten werden. Das Gegenteil ist der Fall, wenn häufig stark beschleunigt wird, oder die Fahrten über längere Zeiten bei Vollgas stattfinden. Auch ein Verbrenner wird von solchen Fahrmanövern übermäßig strapaziert, aber bei einem Elektroauto sind die Auswirkungen wesentlich größer. Noch stärker sind die negativen Effekte zu Beginn der Fahrt solange der Akku noch kalt ist.
Schaden extreme Temperaturen dem Akku?
Ja, sowohl Hitze als auch klirrende Kälte mindern die Kapazität der Batterie erheblich! Im Sommer sollte Ihr Elektrofahrzeug nicht in der prallen Sonne stehen. Ein schattiger Parkplatz ist daher in den heißen Monaten zu empfehlen. Geht das Thermometer in Richtung 0° Celsius oder gar darunter ist ein geschützter Abstellplatz wie eine Garage sehr von Vorteil.
Sind lange Standzeiten problematisch?
Steht ein Elektrofahrzeug längere Zeit ohne bewegt zu werden, gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten, damit der Akku sie unbeschadet übersteht. Wird das E-Auto über mehrere Tage nicht genutzt wird, ist ein trockener, geschützter Stellplatz und eine mittlere Akkuladung optimal. Bleibt der Stromer gar für mehrere Monate unbewegt ist ein Ladestand von 60% ideal. Dieser sollte alle acht bis zehn Wochen überprüft und bei Bedarf nachgeladen werden.
Muss der Akku gewartet werden?
Um eine reibungslose Funktionalität über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten ist es notwendig, dass der Akku einmal jährlich von Fachpersonal überprüft wird. Da Elektroautos erheblich weniger Verschleißteile als Benzin- oder Diesel-Fahrzeuge verbaut haben, ist das Auto insgesamt wartungsärmer. Jedoch sollte beim mit Abstand teuersten Bauteil – dem Akku – die jährliche Inspektion auf jeden Fall durchgeführt werden. Diese muss unbedingt von Kfz-Mechatronikern mit entsprechender Zusatzausbildung erledigt werden, da unter Umständen Lebensfahr durch Stromschläge besteht. Bei einer Inspektion wird nicht nur die Batterie begutachtet. Auch die Anschlusspole werden auf Verunreinigungen und Korrosion geprüft und gereinigt.
Elektroauto Batterien wiederverwerten
Damit Elektromobilität so nachhaltig wie möglich vonstattengeht, ist es unabdingbar die Batterien am Ende ihres Lebenszyklus zu recyceln. Dabei wird sie in ihre einzelnen Module zerlegt. Ihre Restenergie wird für den Schredder genutzt, der die einzelnen Rohstoffe wie Aluminium, Lithium, Kobalt und Kupfer in staubiges Granulat häckselt. Die Elektrolytflüssigkeit wird verdampft und als Flüssigkeit gesammelt um sie in der chemischen Industrie zu verwenden. Auf diese Weise werden 96% der Batteriemodule stofflich wiederverwertet und 40% des CO2-Fußabdrucks zur Produktion neuer Akkus eingespart.
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